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Flaschenmilch für Säuglinge ist ein guter Nährboden für Keime. Diese können in geringen Mengen bereits im Pulver enthalten sein oder bei der Zubereitung in die Milch gelangen. Für Eltern ist es deshalb wichtig zu wissen, worauf in Sachen Hygiene bei der Zubereitung zu achten ist.

Hand mit Babynahrung und Utensilien
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Das Pulver für Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung wird unter strengen hygienischen Auflagen produziert. Steril ist es aber nicht. Möglich ist außerdem, dass bei der Zubereitung zu Hause Bakterien in die Milch gelangen, etwa über Löffel, Sauger oder Trinkfläschchen [2]. Damit sich die Bakterien dort nicht vermehren und dem Baby schaden können, empfiehlt das Netzwerk Gesund ins Leben in den bundesweiten Handlungsempfehlungen zur Ernährung im ersten Lebensjahr, Säuglingsnahrung aus Pulver immer frisch vor der Mahlzeit zuzubereiten. Nicht getrunkene Reste sollten gleich entsorgt und die Flaschen und Sauger unmittelbar nach Gebrauch sorgfältig gereinigt werden [1]. Für die Zubereitung sollte frisches Trinkwasser verwendet werden. Leitungswasser dazu so lange ablaufen lassen, bis es kalt aus der Leitung fließt, und es dann erwärmen. Die Temperatur zum Anschütteln des Pulvers sollte lauwarm sein und maximal 40 °C betragen, damit sich das Baby nicht verbrühen kann.

Vor dem Füttern immer frisch zubereiten

Eine hygienische und frische Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung senkt das Risiko, dass sich Säuglinge über die Ernährung mit Krankheitserregern infizieren. Solche Infektionen sind selten, aber möglich. Denn die pulverförmigen Produkte werden zwar unter strengen Hygieneauflagen hergestellt, steril, also frei von Keimen, sind sie jedoch nicht. Einige Bakterienarten wie Cronobacter-Spezies können den Herstellungsprozess überleben. Auch bei der Zubereitung können Bakterien in die Nahrung gelangen, etwa über Löffel, Sauger oder Trinkfläschchen. Sind die Keimgehalte nach der Zubereitung allgemein niedrig – in der trinkfertigen Nahrung können sich Bakterien leicht vermehren. Vor allem gesundheitsgefährdende Bakterien wie Escherichia coli (E. coli), Salmonellen und Cronobacter-Spezies stellen in zubereiteter Milchnahrung ein Risiko für Babys dar. Nach dem Anschütteln sollte die Milch deshalb zügig verfüttert werden, um das Infektionsrisiko zu senken. Wenn Milch übrigbleibt, gleich entsorgen und nicht für die nächste Mahlzeit aufheben [1, 2].

Was beim Wasser wichtig ist

Trinkwasser (Leitungswasser) ist in Deutschland in der Regel für die Zubereitung von Säuglingsanfangsnahrungen und Folgenahrungen geeignet [1, 3]. Wichtig ist hier: kein Standwasser verwenden. Das Wasser sollte immer erst so lange ablaufen, bis es kalt aus der Leitung fließt und dann frisch gezapft werden. Anschließend wird es erwärmt. Das Netzwerk empfiehlt zum Anschütteln der Nahrung lauwarmes Wasser mit einer Temperatur von maximal 40 °C zu verwenden. So lassen sich Verbrühungen vermeiden, das Pulver löst sich dennoch gut. Dies steht im Einklang mit den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung [2].

Eine Verunreinigung des Wassers, zum Beispiel durch Bakterien, die am Wasserhahn haften, ist nie ganz auszuschließen. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, kann in den ersten Lebenswochen oder -monaten das Wasser zur Nahrungszubereitung erst abkochen und anschließend auf 30 bis 40 °C abkühlen lassen [1]. Das Abkochen und das Hantieren mit dem heißen Wasser sollten außerhalb der Reichweite des Säuglings geschehen, um Verbrühungen zu vermeiden. Von Wasserfiltern wird generell abgeraten, weil sie ein hohes Risiko für Verkeimung bergen [4].

In Ausnahmefällen ist Leitungswasser nicht für die Zubereitungen von Säuglingsnahrungen geeignet, etwa wenn es aus Bleileitungen stammt, die in älteren Häusern vorkommen können. Trinkwasser aus Hausbrunnen sollte vorab durch ein akkreditiertes Labor auf seine Eignung geprüft werden. Ist die Trinkwasserqualität nicht ausreichend oder unklar sollte abgepacktes, stilles Wasser für die Nahrungszubereitung verwendet werden, das mit dem Hinweis: „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ gekennzeichnet ist [1, 4].

Flaschen und Sauger gründlich reinigen

Trinkflaschen und Sauger sollten direkt nach jeder Mahlzeit gründlich gereinigt werden. Das verhindert, dass sich Nahrungsreste an schwer zugänglichen Stellen festsetzen und zum Nährboden für Bakterien werden, die bei der nächsten Mahlzeit zum Säugling gelangen können. Eine gründliche Reinigung mit heißem Wasser und Spülmittel oder in der Spülmaschine bei 65 °C ist dabei im häuslichen Bereich in der Regel ausreichend [1]. Ein Auskochen (Sterilisation) von Flaschen und Silikonsaugern bringt im Privathaushalt keine zusätzliche Sicherheit [1, 4]. Allein bei Gummisaugern empfiehlt sich ein gelegentliches Auskochen oder der regelmäßige Austausch. Denn sie werden im Gegensatz zu Silikonsaugern mit der Zeit porös; in den Ritzen können sich also Bakterien festsetzen. Gespülte Flaschen und Sauger sollten nach der Reinigung immer trocken aufbewahrt werden [1, 2].

Grundlegende Hygieneregeln beachten

Zum Schutz vor Infektionen ist es immer wichtig, grundlegende Hygieneregeln zu beachten. Das gilt ganz besonders für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Bevor es losgeht, sollten daher die Hände immer mit Seife unter fließendem warmem Wasser gründlich gewaschen werden. Wichtig ist es auch, sie anschließend gut abzutrocknen. Eine Übertragung von Keimen durch andere Lebensmittel, vor allem rohen, lässt sich leicht vermeiden, wenn diese zeitlich oder räumlich getrennt von der pulverförmigen Säuglingsnahrung zubereitet werden. Angebrochene Packungen mit Pulvernahrungen sollten außerdem immer dicht verschlossen, trocken und vor Hitze geschützt aufbewahrt werden [2].

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Literatur

[1] Koletzko B, Bauer C-P, Cierpka M et al.: Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. Aktualisierte Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie. DOI 10.1007/s00112-016-0147-2 Monatsschr Kinderheilkd 2016; 164: 765-789

[2] Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Empfehlungen zur hygienischen Zubereitung pulverförmiger Säuglingsnahrung, 2022, doi.org/10.17590/20220329-142747

[3] Umweltbundesamt (UBA): Rund um das Trinkwasser, 2016, URL: www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/
uba_rund_um_das_trinkwasser_ratgeber_web_0.pdf (Zugriff 20.01.2023)

[4] Bührer C, Genzel-Boroviczény O, Jochum F. et al.: Ernährung gesunder Säuglinge. Empfehlungen der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. DOI 10.1007/s00112-014-3129-2 Monatsschr Kinderheilkd 2014; 162: 527-538

 

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