Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 18.8.2021.
Im April wurden einheitliche Empfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter vorgestellt. Sie bilden einen neuen Beratungsstandard. Nun gelten gemeinsame Empfehlungen von Kinder- und Jugendärzt*innen sowie Zahnärzt*innen für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren. Damit sie möglichst flächendeckend bei den jungen Familien ankommen, sind Eltern-Beratungen mit anschaulichem Beratungsmaterial wichtig. Das stellt das Netzwerk Gesund ins Leben ab sofort zur Verfügung.
Wichtiger Bestandteil der Gesundheitsprävention ist die Beratung und Aufklärung bei den kinder- und jugendärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und die praktische Schulung der Eltern bei den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen. „Eltern sollten ein paar Dinge zur Mundgesundheit ihrer Kinder kennen: etwa zur Fluoridanwendung, zur Mundhygiene und zur zahngesunden Ernährung. Aber vor allem: Wie geht Zahnpflege behutsam und wie gewöhne ich mein Kind daran?“ sagt Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben.
Um Eltern auf dem Weg zu gesunden Kinderzähnen bestmöglich zu unterstützen, hat das Netzwerk Gesund ins Leben illustrierte Karten entwickelt, die künftig von Ärzt*innen und Zahnärzt*innen zu den Kinderuntersuchungsheften und den Zahnvorsorgeheften dazugegeben werden können. Hier sind die Fluorid-Empfehlungen anschaulich und humorvoll dargestellt. So entsteht Akzeptanz für die wichtige Kariesprävention.
Praxen können die Materialien im Format DIN A 6 kostenlos (gegen Versandkosten) in der nötigen Stückzahl über den BLE-Medienservice bestellen.
Achtung: Eine Einheit besteht immer aus 50 Karten!
Bestellnummer 0499: Beratungskarten von der Geburt bis zum ersten Zahn
Bestellnummer 0501 (wieder verfügbar ab Mitte Oktober 2023)Beratungskarten vom ersten Zahn bis 12 Monate
Bestellnummer 0502: Beratungskarten von 12 Monaten bis 24 Monate
Bestellnummer 0503: Beratungskarten von 2 bis 6 Jahre
Neue Internet-Artikel für Familien:
Ergänzend gibt es die neuen Empfehlungen für Eltern anschaulich erklärt im Internet, zusammen mit Antworten auf häufige Fragen:
Säuglinge: Zähne ab der Geburt schützen
Kleinkinder: So lassen sich Kinderzähne schützen
Über die Empfehlungen:
Fluorid ist ein Baustein der Empfehlung
Neben einer zahngesunden Ernährung spielt Fluorid eine große Rolle in der Kariesprävention. Bereits kurz nach der Geburt wird Fluorid empfohlen: zunächst als Tablette in Kombination mit Vitamin D, bei Bedarf aufgelöst in ein paar Tröpfchen Wasser. Ab Durchbruch des ersten Zahnes wird das Kind behutsam an das Zähneputzen herangeführt und Eltern haben für die Fluoridanwendung zwei Möglichkeiten: entweder geben sie die Tablette mit Fluorid und Vitamin D weiter und beginnen das erste Zähneputzen ohne Zahnpasta oder mit einer geringen Menge Zahnpasta ohne Fluorid. Oder sie geben ab dem Zahndurchbruch nur Vitamin D als Tablette und putzen die Zähne des Kindes mit einer bis zu reiskorngroßen Menge Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid (parts per million, ppm), bis zu zweimal täglich. Die Möglichkeiten werden ärztlich individuell besprochen. Je nachdem, wann sich der erste Zahn zeigt, meist bei der U5 (im 6./7. Lebensmonat) – oder mit dem oder der Zahnärzt*in bei der ersten zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung (ZFU).
Je nach Alter genau dosiert: Reiskorn oder Erbse
Ab dem ersten Geburtstag gilt dann: Zweimal täglich putzen mit einer reiskorngroßen Menge Zahnpasta mit Fluorid. Es ist wichtig, dass die Eltern die Zahnpasta genau dosieren, denn Säuglinge und Kleinkinder können Zahnpasta noch nicht ausspucken.
Am besten wählt man Zahnpasten aus Tuben mit kleinerer Öffnung und solche mit neutraler Farbe und neutralem Geschmack. Sie sollten für alle Kinder zwischen null und sechs Jahren 1.000 ppm Fluorid enthalten.
Nach dem zweiten Geburtstag werden die Zähne zweimal täglich zu Hause mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta geputzt. Das Kind lernt das Putzen, die Eltern putzen die Kinderzähne sauber. Hinzu kann ergänzend ein drittes Zähneputzen in Kindergärten und Kitas kommen.
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Copyright: BLE, Illustrationen Jasmin Friedenburg, BZfE
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