Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 15.03.2023
Das Pulver für Flaschenmilch (Fachbegriff: Säuglingsanfangs- oder Folgenahrung) wird unter strengen hygienischen Auflagen produziert. Möglich ist aber, dass bei der Herstellung oder Zubereitung zu Hause Bakterien in die Milch gelangen, etwa über Löffel, Sauger oder Trinkfläschchen. Damit sich das Kind nicht mit Keimen infiziert, ist die frische, hygienische Zubereitung zu Hause wichtig.
Infektionen mit krankmachenden Keimen treten selten auf, sind aber möglich. Eine hygienische und frische Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung senkt das Risiko, dass sich Säuglinge über die Ernährung mit Krankheitserregern infizieren.
Praktische Tipps für eine saubere Zubereitung
Gut zu wissen: Die pulverförmigen Produkte werden zwar unter strengen Hygieneauflagen hergestellt. Steril, also frei von Keimen, sind sie jedoch nicht. Bakterien können an verschiedenen Stellen in die Nahrung gelangen und sich vermehren: während der Herstellung, der Zubereitung zu Hause oder der Lagerung im Fläschchen. Deshalb empfiehlt das Netzwerk Gesund ins Leben in den bundesweiten Handlungsempfehlungen zur Ernährung im ersten Lebensjahr:
- Das Fläschchen fürs Baby immer frisch vor der Mahlzeit zubereiten.
- Nicht getrunkene Reste direkt entsorgen.
- Flaschen und Sauger gleich nach Gebrauch gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel oder in der Spülmaschine bei 65 °C reinigen. Ein Auskochen (Sterilisation) von Flaschen und Silikonsaugern ist im Privathaushalt nicht notwendig. Bei Gummisaugern, die auf Dauer porös werden, hingegen ist ein gelegentliches Auskochen oder der regelmäßige Austausch empfehlenswert. Gespülte Flaschen und Sauger nach der Reinigung immer trocken aufbewahren.
- Für die Zubereitung frisches Trinkwasser verwenden. Leitungswasser dazu so lange ablaufen lassen, bis es kalt aus der Leitung fließt, und es dann erwärmen. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, kann in den ersten Lebenswochen oder -monaten das Wasser erst abkochen und anschließend auf 30 bis 40 °C abkühlen lassen.
- Die Temperatur zum Anschütteln des Pulvers sollte lauwarm sein und maximal 40 °C betragen, damit sich das Baby nicht verbrühen kann.
Was beim Wasser wichtig ist
Frisches Leitungswasser ist in der Regel für die Zubereitung von Fläschchen bestens geeignet. Nur in Ausnahmefällen ist die Trinkwasserqualität nicht ausreichend, etwa bei Bleileitungen, die selten noch in älteren Häusern vorkommen. Wenn die Qualität unklar ist, besser abgepacktes, stilles Wasser verwenden, das mit dem Hinweis „Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ gekennzeichnet ist.
Von Wasserfiltern wird generell abgeraten, weil sie ein hohes Risiko für Verkeimung bergen.
Grundlegende Hygieneregeln beachten
Zum Schutz vor Infektionen ist es immer wichtig, grundlegende Hygieneregeln zu beachten. Das gilt ganz besonders für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Bevor es losgeht, daher die Hände immer mit Seife unter fließend warmem Wasser gründlich waschen. Wichtig ist es auch, sie anschließend gut abzutrocknen. Angebrochene Packungen mit Pulvernahrungen außerdem immer dicht verschlossen, trocken und vor Hitze geschützt aufbewahren.
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Hintergrund
Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung. Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“.
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Bild: Eine Frau wäscht sich mit Seife die Hände.
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