Fachkonferenz: Wie stillfreundlich ist Deutschland?
Es ist geschafft! Im Rahmen des Forschungsvorhabens Becoming Breastfeeding Friendly haben diese Expertinnen und Experten Daten aus allen wichtigen Handlungsfeldern zum Stillen in Deutschland recherchiert, bewertet und daraus Empfehlungen zur Stillförderung in Deutschland abgeleitet.
Auf in ein stillfreundliches Deutschland! Die baby- und stillfreundliche Fachkonferenz machte den Anfang.
Zum Anfassen: Am Infostand des Netzwerks Gesund ins Leben gab es die BBF-Ergebnisse und -Empfehlungen erstmals gedruckt, zusammen mit Beratungsmaterialien des Netzwerks.
„Stillförderung ist ein wichtiges nationales Anliegen, das mit Blick auf ganz Deutschland gestaltet werden muss. Das Bundesernährungsministerium wird deshalb eine zentrale Koordinierungsstelle für die Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Strategie zur Stillförderung einrichten. Zur Stärkung der Forschung und Evaluation wurde mit der Gründung des Instituts für Kinderernährung am Max Rubner-Institut (MRI) eine wichtige Weichenstellung in diesem Bereich bereits vollzogen. Denn hier soll unter anderem das Stillmonitoring für Deutschland entwickelt werden“, so Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatsekretär des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Petra Mackroth (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Maria Becker (Bundesministerium für Gesundheit) in der Eröffnungsrunde mit Moderatorin Christiane Poertgen und Dr. Hanns-Christoph Eiden (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung).
„Die Vorteile des Stillens zu vermitteln, die Stillmotivation zu steigern und dafür bevölkerungsweit Akzeptanz zu schaffen, ist ein großer Kommunikationsauftrag in die Gesellschaft hinein. Das Netzwerk Gesund ins Leben wird diese Aufgabe übernehmen und gemeinsam mit wichtigen Partnern die nationale Kommunikationsstrategie zur Stillförderung entwickeln“, so BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden.
Prof. Dr. Rafael Pérez-Escamilla, Yale School of Public Health, betonte: Becoming Breastfeeding Friendly (BBF) ist weltweit ein effektives Instrument, um Stillraten nachhaltig zu steigern.
Unter #bbfgermany erhalten Sie auf Twitter ein Stimmungsbild der Fachkonferenz mit vielen Statements der Referent*innen und Links auf Zusatzinfos.
Mit BBF gibt es jetzt zum ersten Mal eine systematische Bestandsaufnahme zur Stillförderung in Deutschland. Darauf machte Maria Flothkötter vom Netzwerk Gesund ins Leben auf der wegweisenden Fachkonferenz aufmerksam.
Thema Gesetzgebung: Nicht alle Frauen und Arbeitgeber kennen die Rechte & Pflichten rund ums Stillen und Arbeiten. Außerdem muss überprüft werden, ob die Regelungen zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten konsequent umgesetzt werden, so die freie Expertin für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst PD Dr. Erika Sievers, MPH.
Wie stillfreundlich ist Deutschland – was wissen und empfehlen wir? Einzelne Empfehlungen aus dem Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly stellten diese drei Expert*innen der BBF-Kommission vor (v.l.n.r.): Prof. Dr. Melita Grieshop von der Evangelischen Hochschule Berlin, Dr. Cornelia Lange vom Robert Koch-Institut und Prof. Dr. Michael Abou-Dakn von der Nationalen Stillkomission.
Wie wird Deutschland stillfreundlich? Moderatorin Christiane Poertgen im Dialog mit dem Publikum.
Stigmatisierungsforscher Prof. Dr. Matthias Hastall und die bekannte Journalistin für Familienthemen Nora Imlau sprechen die Tücken der Kommunikation beim Thema Stillen an – und wie wir sie umschiffen können.
Mechthild Paul vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen beschreibt neue Erkenntnisse und Wege, um auch belastete Familien zu erreichen – damit Stillförderung bei allen ankommt.
Rund 170 Interessierte und Akteur*innen aus den verschiedensten Bereichen der Stillförderung waren vor Ort, um mit den BBF-Expert*innen und Podiumsgästen die Zukunft der Stillförderung in Deutschland zu diskutieren.
Prof. Dr. Stephanie Stock vom Institut für Gesundheitsökonomie Köln betonte die Notwendigkeit einer gesundheitsökonoischen Evaluation des Stillens. Aufgrund internationaler Ergebnisse zur Quantifizierung des Nutzens des Stillens bestehe die Wahrscheinlichkeit, dass für Deutschland eine akzeptable Kosten Nutzen Relation möglich sei.
Deutschland wird stillfreundlich – wie packen wir es an? Das diskutierten unsere Podiumsgäste engagiert mit dem Publikum. Von links nach rechts: Ulrike Hauffe (BARMER Verwaltungsrat, G-BA), Silke Raab (Deutscher Gewerkschaftsbund), Kathrin Gräbener (RTL/n-tv), Sandra Bär (Klinikum Oldenburg), Dr. Ulrike Horacek (Gesundheitsamt Recklinghausen).
Deutschland wird stillfreundlich – wie geht es jetzt weiter? Einen Ausblick gaben Prof. Dr. Regina Ensenauer, die das Institut für Kindernährung am Max Rubner-Institut leitet, und Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben und damit verantwortlich für Becoming Breastfeeding Friendly (BBF).
Glückliche und zufriedene Gesichter am Ende der Fachkonferenz. Das BBF-Team des Netzwerks Gesund ins Leben: Dr. Stephanie Lücke, Dr. Katharina Reiss und Maria Flothkötter.