Empfehlung
- Der natürliche Bewegungsdrang von Säuglingen sollte nicht eingeschränkt werden.
Grundlagen der Empfehlung
Aktuell lässt sich kein Minimum an aktiver Bewegung festlegen, das für eine gesunde Entwicklung dieser Altersgruppe notwendig ist. Aus entwicklungsphysiologischer Sicht ist Bewegung für Kinder essenziell [207, 210]. Daher kommen verschiedene Expertengruppen [7, 12, 162, 210] zu dem Schluss, dass Bewegung im Säuglingsalter nicht eingeschränkt werden sollte.
Hintergrundinformationen
Im Wechselspiel zwischen eigenem Antrieb und Erfahrungen mit der Umwelt entwickeln sich – abhängig von der körperlichen und neurologischen Reife – in der frühen Kindheit grundlegende motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es gilt, die Freude des Kindes an Bewegung zu erhalten, den natürlichen Drang nach Bewegung nicht einzuschränken und das eigenständige, freie Ausprobieren zu ermöglichen. So kann der Säugling die Bewegungsfähigkeiten und -fertigkeiten „im eigenen Tempo“ entfalten. Besonders in dieser Altersspanne ist die interindividuelle Variabilität der Entwicklung sehr hoch. Das gilt sowohl für den Zeitpunkt und die Reihenfolge als auch für die Ausprägung von motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten: So krabbeln manche Kinder schon mit 6 Monaten, andere erst mit 11 Monaten, manche krabbeln gar nicht und bewegen sich im Sitzen vorwärts [68, 176]. Altersangaben zu Meilensteinen der motorischen Entwicklung sind daher nur als Orientierungswerte zu sehen. Bei den kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wird die motorische Entwicklung des Kindes beurteilt.