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Mann spielt mit Baby
Cello Armstrong/Fotolia.com

Empfehlungen

  • Eltern sollten das Bewegungsbedürfnis ihres Säuglings erkennen und unterstützen, auch im Rahmen von Routinehandlungen im Alltag wie beispielsweise beim Wickeln oder Baden.
  • Eltern können dem Entwicklungsstand angemessene Bewegungserfahrungen von Säuglingen aktiv unterstützen.
  • Eltern sollen mehrmals am Tag Gelegenheit für Bewegung drinnen und draußen schaffen (z. B. Bauch und Rückenlage in wachem Zustand, Strampeln, Robben, Rollen, Rutschen, Krabbeln).
  • Das Umfeld soll bewegungsanregend, aber sicher gestaltet sein.
  • Sogenannte Lauflernhilfen sollen nicht eingesetzt werden.

Grundlagen der Empfehlung

Aufgrund der Bedeutung von Bewegung erscheint es sinnvoll, durch altersgemäße Anregungen und Bewegungserfahrungen spielerisch die motorische Entwicklung zu unterstützen. Darauf verweisen verschiedene Expertengruppen in ihren Empfehlungen zur Förderung der körperlichen Aktivität im frühen Kindesalter [104, 105, 162, 210]. Darüber hinaus betonen sie die Bedeutung der Verhältnisprävention und empfehlen, die Lebenswelt bewegungsanregend und sicher zu gestalten. Mit Lauflernhilfen können Säuglinge kurzzeitig hohe Geschwindigkeiten erreichen und sich schwer verletzen [155, 203].

Hintergrundinformationen

Zu den verhaltenspräventiven Maßnahmen gehört es, in den Wachphasen des Säuglings Anreize für sinnliche Wahrnehmung und Bewegung zu bieten, dabei aber eine Überstimulation zu vermeiden. Im Rahmen von Bewegungsspielen, z. B. gemeinsam auf dem Boden/der Krabbeldecke liegend, können Säuglinge angeregt werden, Bewegungen auszuprobieren und die Umgebung zu entdecken. Dabei müssen Eltern nicht ständig neue Angebote machen. Sie sollten vielmehr die Impulse des Kindes aufgreifen und seine Bedürfnisse beachten. Bei fieberhaften Erkrankungen sollte dem Säugling Ruhe gegönnt und keine aktive Bewegungsförderung betrieben werden. Nach Impfungen muss die Bewegung jedoch nicht eingeschränkt werden.

Wenn der Säugling wach ist und beaufsichtigtwird, kann auch die Bauchlage eingenommen werden [122]. Zum Schlafen soll das Baby auf dem Rücken liegen. Dies gilt als wichtigste Vorsorgemaßnahme zum sicheren Babyschlaf [202, 218] und zur SIDS-Risikosenkung.

Eltern sollen die Räume, in denen sich das Baby aufhält, bewegungsfreundlich [38, 104, 105, 162] und sicher gestalten, z. B. Steckdosen abdecken. Aufenthalte im Freien bieten dem Kind vielfältige Reize für die sinnliche Wahrnehmung. Dabei sollen Säuglinge nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden [147].

Die Evidenzlage reicht nicht aus, um die Teilnahme von Säuglingen an Bewegungskursen für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu empfehlen. Jedoch können vielfältige gemeinsame Unternehmungen mit anderen Kindern die körperliche Aktivität fördern, denn Kinder lernen durch Nachahmung. Babyschwimmen zählt zu den häufigen Bewegungsangeboten für Säuglinge. Hier wird der mögliche Nutzen gegenüber den erhöhten Risiken, insbesondere auch für Infektionen, kontrovers eingeschätzt [171, 193].

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Broschüre Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen - Teilaktualisierung 2024

Ernährung und Bewegung sind im 1. Jahr nach der Geburt eines Kindes für die kurz- und langfristige Gesundheit von Mutter und Kind von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2024 fand eine Teilaktualisierung der Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen statt. Diese betrifft die Empfehlungen zur Auswahl von Säuglingsnahrung bei erhöhtem Allergierisiko und zur Fluoridgabe im 1. Lebensjahr. Alle anderen Empfehlungen geben den Stand von 2016 wieder. 

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