Jod ist ein essentielles Spurenelement, das für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt wird und eine entscheidende Rolle bei der geistigen und körperlichen Entwicklung von Babys spielt. Daher ist eine ausreichende Versorgung wichtig. Für Eltern ist es wichtig zu wissen, wie sie sicherstellen können, dass ihr Baby genug Jod bekommt – auch in der Beikost-Zeit.
Unterschiede zwischen Babys, die Muttermilch oder Säuglingsmilch bekommen
Wenn das Baby ausschließlich gestillt wird, wird es über die Muttermilch mit Jod versorgt. Daher sollte die Mutter während der Stillzeit sowohl täglich Milch/-produkte und wöchentlich Meeresfisch essen als auch Jodsalz verwenden. Zusätzlich sollte die Mutter täglich 100 Mikrogramm (µg) Jod als Tabletten einnehmen.
Säuglingsmilch wird mit Jod angereichert, um sicherzustellen, dass das Baby genug davon bekommt.
Tipps, wie Jod in den Brei kommt
Wenn das Baby beginnt, Brei zu essen, werden nach und nach die Milchmahlzeiten durch Beikost ergänzt. Daher ist es wichtig, dass auch die Beikost genug Jod erhält. So kann es klappen:
- Fertige Breie können Jod enthalten, dies ist auf dem Etikett gekennzeichnet (Kaliumjodat oder Kaliumjodid).
- Wird die Beikost selbst zubereitet und das Baby gestillt, braucht der Säugling zusätzlich etwa 50 Mikrogramm Jod pro Tag als Tablette. Bewährt hat sich in der Praxis, diese Tablette in etwas Flüssigkeit aufzulösen und dann zu füttern. Die Stillende nimmt weiterhin die empfohlene Jodtablette.
- Wird die Beikost selbst zubereitet und der Säugling trinkt Säuglingsmilch, ist kein Supplement notwendig.
- Meeresfisch enthält viel Jod. Daher Fisch, auch fettreichen Fisch, ein bis zweimal in der Woche anstelle von Fleisch mit einem Gemüse-Kartoffel-Brei geben.
Wer unsicher ist, ob sein Baby genug Jod bekommt, wendet sich am besten an eine(n) Kinder- und Jugendärzt*in oder Ernährungsberater*in.
Hintergrund: Jodmangel in der Bevölkerung
Jodmangel ist ein aktuelles Problem mit ernst zu nehmenden Folgen für die Gesundheit. Darauf macht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einer Informationsoffensive „Wenn Salz, dann Jodsalz“ aufmerksam.
Hintergrund ist der rückläufige Trend bei der Versorgung der Bevölkerung mit Jod in Deutschland. Die natürlichen Jodgehalte heimischer Lebensmittel reichen nicht aus, um die Bevölkerung in Deutschland ausreichend mit Jod zu versorgen. Grund dafür sind jodarme Böden, die wiederum zu geringen Jodgehalten im darauf angebauten Getreide, Gemüse und Obst führen. Für eine ausreichende Jodversorgung sollte zusätzlich zum Verzehr jodhaltiger Lebensmittel darauf geachtet werden, dass jodiertes Speisesalz in der Küche, bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Wurstwaren oder Käse und in der Gastronomie verwendet wird. Dabei sollte die Salzzufuhr insgesamt entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) eine tägliche Menge von 6 Gramm nicht überschreiten.
Die Informationsoffensive findet in Zusammenarbeit mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) statt und wird unter anderem vom wissenschaftlichen Beirat des Arbeitskreises Jodmangel e. V. unterstützt.