Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Frau weigert sich ein Glas Wein zu trinken
iStock.com/AndreyCherkasov

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 04.12.2014

Um gesundheitliche Risiken für das Kind zu vermeiden, verzichten Frauen in der Schwangerschaft recht selbstverständlich auf Alkohol. Ist der Verzicht in der Stillzeit weiterhin wichtig?

Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit sollte möglichst kein Alkohol konsumiert werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen in der Stillzeit sind nicht so gut untersucht, wie die in der Schwangerschaft - klar ist jedoch, dass der Alkohol in die Muttermilch übergeht und den kindlichen Organismus belastet oder gar schädigen kann. Seine Leber ist noch nicht ausgereift und kann den Alkohol nur langsam abbauen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus des Kindes kann sich verändern, es schläft häufiger, aber kürzer oder aber es schläft weniger und weint mehr. Auch sein Trinkverhalten kann sich ändern und Saugen und Schlucken können verlangsamt sein.

Bei der Mutter kann ein Alkoholkonsum Einfluss auf die Milchbildung haben. Je nach Menge verringert er die Ausschüttung des für die Milchbildung wichtigen Hormones Oxytocin. Dies kann den Milchspendereflex verzögern und zu einer Verringerung der Milchmenge führen.

Die höchste Alkoholkonzentration in der Muttermilch ist etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Konsum zu beobachten, 60 bis 90 Minuten wenn zusätzlich etwas gegessen wurde. Wie schnell der Alkohol abgebaut wird, hängt von der aufgenommenen Alkoholmenge, dem Körpergewicht der Stillenden und der individuellen Stoffwechselleistung ab.

„Alkohol und Stillen passen nicht gut zusammen, darin sind sich die Fachgesellschaften einig und auch in unseren Handlungsempfehlungen weisen wir darauf hin“, so Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. Empfohlen wird, nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in der Stillzeit Alkohol zu meiden.

Die wichtigsten Infos und Tipps zum Umgang mit Alkohol in der Stillzeit:

  1. Verzichten Sie auf Alkohol in der Stillzeit. Er schadet ihrem Kind.
  2. Seltener und geringer Alkoholkonsum ist kein Grund zum Abstillen, wichtig ist der Abstand zur nächsten Stillmahlzeit.
  3. Planen Sie eine Stillpause ein: Wenn Sie Alkohol konsumieren wollen, stillen Sie ihr Kind vorher und planen Sie Zeit bis zur nächsten Stillmahlzeit ein: Je Getränk mindestens 1 bis 2 Stunden. Wenn Sie zusätzlich etwas essen, planen Sie mehr Zeit ein. Bedenken Sie: Säuglinge sollen nach Bedarf gestillt werden, gerade junge Säuglinge haben keine festen Stillzeiten. Mit abgepumpter Muttermilch lassen sich Stillpausen gut überbrücken.
  4. Achtung Mythos: Alkohol regt die Milchbildung nicht an! Im Gegenteil, er kann vorübergehend zu einer Verringerung der Milchbildung führen.

Weitere Informationen:

Artikel: Ist Alkohol in der Stillzeit erlaubt?

Für Eltern: Informationen und Beratungsangebote zum Alkoholverzicht

Hintergrund

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung. Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung.

Für Redaktionen: Bild zur kostenfreien Veröffentlichung

Rechtlicher Hinweis: Die Verwendung dieser Bild ist ausschließlich im Rahmen einer redaktionellen Nutzung dieser Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben erlaubt. Die Angabe des Copyrights ist verpflichtend.

Bild: Frau lehnt ein Glas Wein mit einer Handbewegung ab

Copyright: iStock.com / Andrey Cherkasov

Ich akzeptiere die rechlichen Hinweise und möchte das Bild (jpg) herunterladen.

/

als hilfreich bewerten 0 Versenden
BLE

Referentin

Gudrun Kinzel

Telefon 0228 6845 2729

Weitere Meldungen

Blondes, etwa dreijähriges Mädchen isst Nudeln ohne Sauce.
iStock.com/romrodinka

Bonn, 27. November 2024. Nudeln ohne Sauce, trockenes Brot und auf keinen Fall grünes Gemüse: Viele Kleinkinder sind beim Essen zeitweise sehr wählerisch. Was Eltern durch diese Phasen hilft, verrät das Netzwerks Gesund ins Leben.

mehr...

Gutes Essverhalten früh erlernen

Neuer Online-Kurs für Fachkräfte im Umfeld junger Familien

In einer Küche sitzen ein Mann und ein Kind am Tisch, eine Frau mit Baby im Arm steht ihnen zugewandt daneben.
istockphoto.com/hraun

Bonn, 12. November 2024. Fachkräften, die Familien mit Babys und Kleinkindern dabei unterstützen, steht jetzt der neue qualitätsgesicherte Online-Kurs „Essalltag in Familien gestalten“ auf der Lernplattform Frühe Hilfen zur Verfügung.

mehr...

Habe ich genug Milch beim Stillen?

Fünf beruhigende Still-Fakten für Eltern

Eine Frau und ein baby sind im profil zu sehen, sie sind einander zugewandt. Die Frau hält das Baby in den Armen.
istockphoto.com/Rawpixel

Bonn, 23. Oktober 2024. Gerade kurz nach der Geburt und in Phasen häufigen Stillens sind viele Mütter unsicher. Mache ich alles richtig? Wissen über die Milchbildung kann helfen, das Verhalten des Babys zu deuten.

mehr...

Stillen kannst du lernen

Startschwierigkeiten beim Stillen sind normal. Mit etwas Zeit, Übung und Unterstützung lassen sie sich gut lösen.

Frau und Baby liegen seitlich einander zugewandt auf einer Matraze. Die Frau stillt das Baby.
BLE 2024/Foto: Line Kuehl

Bonn, 25. September 2024. Die meisten Mütter möchten stillen. Im Alltag gestaltet sich das oft schwieriger als gedacht und viele Mütter stillen frühzeitig ab. Dabei sind Startschwierigkeiten beim Stillen normal und lassen sich meist lösen. Das Netzwerk Gesund ins Leben informiert zur Weltstillwoche 2024 mit drei neuen Informationsmaterialien zum richtigen Anlegen.

mehr...