Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 27.11.2014
Nudeln ohne Sauce, trockenes Brot und auf keinen Fall grünes Gemüse: Viele Kleinkinder sind beim Essen zeitweise sehr wählerisch. Was Eltern durch diese Phasen hilft, verrät das Netzwerks Gesund ins Leben.
Etwa bis zum zweiten Geburtstag sind die meisten Kinder offen für neue Geschmäcker, probieren begeistert bisher unbekannte Lebensmittel und wollen essen wie „die Großen“. Danach beginnt oft eine Phase, in der sie zu Picky Eaters - wählerischen Essern - werden. Häufig essen sie dann nur wenige ausgewählte Lebensmittel und weigern sich, Neues zu probieren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal lehnen Kinder ein Lebensmittel tatsächlich wegen des ungewohnten Geschmacks oder der neuen Textur ab. Aber auch Trotzphasen und alterstypische Autonomiebestrebungen können Gründe sein.
Eltern sind in diesen Phasen oft beunruhigt. Isst mein Kind genug? Bekommt es alle wichtigen Nährstoffe? „In der Regel können die Eltern gelassen bleiben: Lehnt ihr Kind bestimmte Lebensmittel eine Zeit lang ab, isst es sich an anderen satt“, informiert Maria Flothkötter, Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. „Sie sollten darauf vertrauen, dass Neugierde, Gewöhnung und Freude am Essen bei ihrem Kind langfristig gewinnen.“ Folgende Tipps können die natürliche Neugierde der Kinder auf Essen fördern:
- Neue Zubereitungsarten ausprobieren: Weil ein Kind keine rohen Möhren mag, heißt es nicht, dass es auch den Möhren-Bratling oder die -Suppe ablehnt. Es kann bei wählerischen Essern also helfen, Lebensmittel unterschiedlich zuzubereiten und anzurichten.
- Kinder in Vorbereitung der Mahlzeiten einbeziehen: Lebensmittel gemeinsam mit allen Sinnen zu entdecken, sie genau anzusehen, daran zu riechen und mit den Händen zu fühlen, kann die Akzeptanz dafür bei den Kindern erhöhen.
- Eltern sind Vorbilder: Kleinkinder erlernen viele Verhaltensweisen durch Beobachten. Erleben sie im Alltag, dass ihre Eltern bestimmte Lebensmittel genussvoll essen, sind sie eher dazu bereit, diese ebenfalls zu probieren. Das gleiche gilt für Geschwister und andere Bezugspersonen, die mit den Kindern essen.
Wichtig ist bei alldem: Das Kind entscheidet selbst, was es probieren möchte. „Tricks, Überredungskünste oder gar Zwang gehen nicht auf die Bedürfnisse des Kindes ein und sind damit keine Lösung, wenn Speisen abgelehnt werden“, erklärt Maria Flothkötter. Stattdessen sollten Eltern geduldig bleiben. Meistens lohnt es sich und die Phase des Picky Eating endet bald ganz von alleine.
Weiterführende Informationen:
Artikel: Was tun, wenn Kleinkinder sehr wählerisch beim Essen sind?
Artikel: So lernen Kleinkinder essen
Elternmedium: Was Kleinkinder brauchen
Hintergrund
Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung. Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung.
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Bild: Ein Mädchen isst Nudeln ohne Sauce
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