„Basiswissen Stillen“ ist ein Angebot des Netzwerks Gesund ins Leben für alle, die übers Stillen kommunizieren. Damit das Buch möglichst lange ein verlässlicher Begleiter für Sie sein kann, behalten wir aktuelle Entwicklungen im Blick und informieren Sie hier über eventuelle Korrekturen und relevante Neuerungen seit Erscheinen des Buchs im September 2023. Unten finden Sie nach Seiten sortiert Textstellen, die seit Erscheinen des Buches aktualisiert wurden. Abweichungen zur Erstauflage sind fett markiert.
Basiswissen Stillen : Aktualisierungen im Überblick
Aktualisierungen
S. 07 - konkretisiert
a. Zwiemilchernährung (mixed feeding): Der Säugling bekommt neben Muttermilch auch Säuglingsanfangsnahrung, aber keine Beikost oder andere feste Nahrung.
S. 45 - korrigiert
Eine Dauer von 20 bis 45 Minuten pro Stillmahlzeit ist typisch, aber auch bei deutlich kürzeren Stillmahlzeiten kann der Säugling ausreichende Mengen Milch trinken.
S. 81 - aktualisiert wegen neuer Stellungnahme
Änderungen durch neue Stellungnahme „Gewinnung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das gesunde, eigene Kind zu Hause“ der Nationalen Stillkommission
Lagerung – gesamter Abschnitt aktualisiert
Wenn das Kind die Muttermilch nicht bald nach der Gewinnung bekommt, sollte sie unverzüglich gekühlt oder eingefroren werden. Ist keine Kühlmöglichkeit vorhanden, kann Muttermilch 6 bis 8 Stunden bei Raumtemperatur (15 bis 25 °C) stehen, muss allerdings dann umgehend verfüttert werden. Frische Muttermilch ist im Kühlschrank bei 4 bis 6 °C aufzubewahren, nicht in der Kühlschranktür, sondern in der kältesten Zone nahe der Rückwand, und innerhalb von 4 Tagen zu verbrauchen. Eine Verschmutzung der Aufbewahrungsbehälter durch Kontakt mit anderen Lebensmitteln ist zu vermeiden.
Ist absehbar, dass die Muttermilch nicht innerhalb von 4 Tagen verbraucht wird, sollte sie sofort eingefroren werden. Tiefgefroren kann Muttermilch 6 Monate bei -18 °C oder kälter gelagert werden. Bis zu 12 Monate sind akzeptabel. Aufgetaute Milch sollte nicht wieder eingefroren werden. Geruch und Geschmack von gekühlter oder gefrorener Muttermilch können sich verändern, das wird von Säuglingen jedoch meist akzeptiert.
Auftauen und Erwärmen – gesamter Abschnitt aktualisiert
Säuglinge trinken Muttermilch gern körperwarm, manche auch mit Zimmertemperatur oder kühl. Wenn gewünscht, sollte Muttermilch schonend unmittelbar vor dem Verfüttern erwärmt werden, entweder unter fließendem warmem Wasser (max. 37 °C), in einem Gefäß (Wasserbad) oder in einem Flaschenwärmer mit Warmluft.
Gefrorene Muttermilch schonend über 12 Stunden im Kühlschrank oder über 1 bis 4 Stunden bei Raumtemperatur auftauen und bis zum Füttern im Kühlschank aufbewahren (maximal 2 Tage). Dann ggf. wie oben beschrieben erwärmen. Wenn es schneller gehen muss, kann die Milch auch unter fließendem kaltem oder handwarmem Wasser (bis 37 °C) aufgetaut werden und ist danach innerhalb von 2 Stunden zu verbrauchen. Übrig gebliebene Mahlzeitenreste danach verwerfen.
Muttermilch sollte wegen Verbrühungsgefahr nicht in der Mikrowelle aufgetaut oder erwärmt werden, weil sich Hitzeinseln bilden können. Dabei werden außerdem schützende Inhaltsstoffe zerstört und damit Bakterienwachstum begünstigt.
Fußnote 15:
Stellungnahme der Nationalen Stillkommission (NSK) „Gewinnung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das gesunde, eigene Kind zu Hause“ (Stand März 2024): www.mri.bund.de/de/themen/nationale-stillkommission/stellungnahmen/
S. 88 - Hinweis
Zur Verwendung der angepassten BZfE-Ernährungspyramide
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen für Deutschland überarbeitet. Neu ist, dass nicht nur die Empfehlungen zu einer gesunden Ernährung berücksichtigt werden, sondern auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltbelastung sowie die in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten.
Aufgrund der neuen lebensmittelbezogenen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wurde auch die Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) angepasst. Die wesentliche Botschaft ist gleichgeblieben: Viele pflanzliche und nur wenige tierische Lebensmittel zu essen ist gut für den Menschen und die Umwelt.
Die BZfE-Ernährungspyramide stellt für den größten Teil der Bevölkerung eine optimale Ernährung dar. Sie basiert auf den DGE-Empfehlungen, welche sich an gesunde Erwachsene von 18 bis 65 Jahren richten, die neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milchprodukte, Ei, Fisch und Fleisch essen. Hier liegen ausführliche Berechnungen vor, die die Deckung aller Nährstoffe, gesundheitliche Auswirkungen und Einfluss auf die Umwelt berücksichtigen.
Die Ernährungspyramide und die DGE-Empfehlungen gelten nicht für Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder. Diese Personengruppen gelten als besonders sensible Gruppen. Denn sie erleiden leichter einen Nährstoffmangel und aufgrund des schnellen Wachstums mit gravierenderen Konsequenzen. Daher hat sich das Netzwerk Gesund ins Leben dazu entschieden, hier spezifische Empfehlungen für diese Zielgruppen abzuwarten und bis dahin die bisherige Ernährungspyramide des BZfE zu nutzen.
Weitere Informationen:
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