Was braucht mein Baby? Dazu gibt es einen Text in Einfacher Sprache.
Mutter und Kind bereiten sich schon in der Schwangerschaft aufs Stillen vor: Das Baby lernt im Mutterleib trinken und saugen und die Hormone stimmen den Körper der Mutter darauf ein, ihr Baby zu ernähren. Nach der Geburt steht damit alles zum Stillen zur Verfügung.
Hier ist eine Liste von positiven Effekten des Stillens, die werdenden Eltern bei der Entscheidung über die Ernährungsweise ihres Kindes helfen kann:
Positive Effekte des Stillens
Liebe Väter und Partner*innen, es gibt viele gute Gründe fürs Stillen und jede Familie hat ihre eigenen. Gleichzeitig ist es nicht immer einfach und kann auch mal anstrengend sein. Ermutigt deshalb eure Partnerin und unterstützt sie beim Stillen so gut es geht. Wie, weiß sie am besten.
- Stillen schützt die Gesundheit des Kindes
Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko für Infektionen wie Magen-Darm-Infekte und akute Mittelohrentzündungen. Auch das Risiko für den so genannten plötzlichen Kindstod sinkt. Zudem helfen die Inhaltsstoffe in der Muttermilch, die Abwehrkräfte des Babys aufzubauen. Stillen wirkt sogar in die Zukunft hinein: Das Risiko, später übergewichtig zu werden oder an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, ist geringer. - Stillen fördert die Entwicklung des Babys
Muttermilch liefert die Nährstoffe, die das Kind zum Wachsen und für eine gesunde Entwicklung braucht. Die Muttermilch passt sich immer an den Bedarf des Kindes an (sowohl Menge als auch Zusammensetzung). So stillt Muttermilch den Hunger und löscht den Durst. - Stillen tut dem Körper der Mutter gut
Stillende Frauen haben ein geringeres Risiko für Eierstock- und Brustkrebs. Auch die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. Frauen, die gestillt haben und keinen Schwangerschafts-Diabetes hatten, bekommen seltener Typ-2-Diabetes. Ein weiterer Pluspunkt: Die Gebärmutter bildet sich durch das Stillen schneller zurück. - Stillen verbindet
Stillen kann die Beziehung und emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind stärken, denn es bietet Gelegenheiten für feinfühlige Zuwendung der Mutter. Es kann sich positiv auf das gegenseitige Kennenlernen und auf das Einfühlungsvermögen der Mutter gegenüber dem Kind auswirken. - Stillen kann entspannen
Dafür sorgt das Hormon Oxytocin, das während des Stillens gebildet wird. Es kann eine beruhigende Wirkung haben. - Stillen ist praktisch – und kostet (fast) nichts
Muttermilch ist immer verfügbar, auch nachts. Sie hat die richtige Temperatur und ist hygienisch sicher. Für Hilfsmittel wie Still-BH fallen Kosten an. Aber Geld und Zeit für den Einkauf und die Zubereitung von Säuglingsnahrung sparen sich Stillende, ebenso für das Spülen von Flaschen und Saugern. Damit fällt auch weniger Müll an. - Stillen ist auch praktisch für unterwegs
Nahrung für das Baby hat die Mutter immer dabei. Zubehör wie Flaschen oder Pulver müssen nicht mitgenommen werden. Das kann (zeitlich) flexibel und unabhängig machen. - Keine Hektik in der Nacht
Fürs Stillen muss nichts vorbereitet, angerührt und warm gemacht werden. Das Baby können Frauen gemütlich im Liegen stillen. Die Schlafunterbrechung ist damit oft kürzer.
Stillende Mütter brauchen nicht ständig bei ihrem Kind zu sein. Sie können ihren Alltag auch unabhängig vom Trinkrhythmus ihres Babys gestalten, denn sie können die Milch abpumpen. So können auch Väter, Partner*innen, Großeltern oder Babysitter das Baby mit Muttermilch füttern, wenn Mama unterwegs ist.
Auch teilweises Stillen ist wertvoll
Wenn Stillende nicht ausschließlich stillen können oder möchten, passt teilweises Stillen vielleicht in den Alltag? Auch dabei kann das Kind die positiven Effekte der Muttermilch und des Stillens genießen. Stillende können ihrem Baby die Brust geben und zu den anderen Mahlzeiten Flaschenmilch füttern.
Stillprofis für jede Situation
Klappt es nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben? Haben Sie Fragen oder sind Sie unsicher? Wenden Sie sich an einen Stillprofi. Dort finden Sie die Unterstützung, die Sie brauchen. Von einem offenen Ohr bis zu handfesten Tipps.
Nachgefragt
Wie oft müssen Säuglinge in den ersten Lebenswochen gestillt werden?
Konkrete Empfehlungen nach dem Motto „x-mal in 24 Stunden“ oder „alle x Stunden“ gibt es nicht. Denn Babys sind in ihrem Stillverhalten sehr verschieden. Viele Säuglinge möchten anfangs zehn- bis zwölfmal in 24 Stunden angelegt werden. Doch ein Muss ist es nicht. Ist das Baby gesund, gedeiht es und nimmt es an Gewicht zu, dann ist es gut versorgt.
Was sollte ich über privat getauschte Muttermilch wissen?
Stillt eine Mutter nicht, soll ihr Kind eine nach den gesetzlichen Regelungen hergestellte Säuglingsanfangsnahrung erhalten. Nicht für die Säuglingsernährung zu empfehlen ist Frauenmilch, die beispielsweise über das Internet oder im Bekanntenkreis privat weitergegeben wird. Solch eine private Weitergabe, kostenfrei oder zum Kauf, ist nicht mit dem Angebot von Frauenmilchbanken zu verwechseln.