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Das Netzwerk Gesund ins Leben setzt als Teil der Nationalen Stillstrategie die Kommunikationsstrategie zur Stillförderung um.

Frau stillt vor Theater
Markus W. Lambrecht/Skylightphotos.de

In einem partizipativen Prozess wurde die Kommunikationsstrategie mit Wissenschaftler*innen und Entscheidungsträger*innen entwickelt. Ein breit aufgestelltes Akteursnetzwerk gibt Praxis-Feedback zu Maßnahmen und Medien der Kommunikationsstrategie. Die Mitglieder unterstützen außerdem bei der Verbreitung, damit gemeinsam eine maximale öffentliche Wirkung für die Stillförderung erzielt wird und vernetzen sich untereinander für einen intensiveren Austausch. Mit dabei sind z. B. Berufsverbände, Sozialverbände und Beratungsinstitutionen, Selbsthilfe- und Betroffenenverbände, Kostenträgen sowie politische Akteur*innen.

Ziel ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz des Stillens bevölkerungsweit zu steigern und Frauen bei ihrem Wunsch zu stillen bestmöglich zu unterstützen. Einen ersten Einblick gibt dieser Vortrag von Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben, zum Auftakt der Stillstrategie.

Als Teil der Stillstrategie

In dem internationalen Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly (BBF) hat eine interdisziplinäre Expertenkommission von 2017 bis 2019 eine systematische Bestandsaufnahme zum Stand der Stillförderung in Deutschland vorgenommen. Demnach ist Deutschland bislang nur moderat stillfreundlich.

Basierend auf den Ergebnissen wurde besonderer Handlungsbedarf in acht Strategiefeldern für die Stillförderung in Deutschland abgeleitet. Das Vorhaben wurde mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vom Netzwerk Gesund ins Leben und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Yale School of Public Health durchgeführt.

Als zentrale Empfehlung des BBF-Projektes wurde die Entwicklung einer Nationalen Strategie zur Stillförderung benannt. Das BMEL ist dieser Empfehlung gefolgt und hat am Institut für Kinderernährung des Max Rubner-Instituts (MRI) eine Koordinierungsstelle eingerichtet, welche die Stillstrategie partizipativ entwickelt und deren Umsetzung koordiniert. Ihr Ziel ist es, die Rahmenbedingungen zum Stillen zu verbessern und die Stillmotivation in Deutschland zu erhöhen. Die Kommunikationsstrategie zur Stillförderung ist Teil der Stillstrategie.

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Frau stillt Baby, Titelbild Leitfaden eingesetzt 25 Aug
olegmalyshev/Fotolia.com

Einfühlsam übers Stillen kommunizieren

Leitfaden für alle, die beraten und informieren

Unser Wissen über Sprache und ihre Wirkung wächst stetig. Das bietet in der beruflichen Praxis und im Alltag die Chance, Menschen immer besser abzuholen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Gerade auch bei persönlichen Themen wie dem Stillen und der Babyernährung. Mit einem Leitfaden gibt das Netzwerk Gesund ins Leben Denkanstöße für eine stigmasensible Kommunikation rund um das Stillen.

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Stillbeginn und Breast Crawl

Das kurze Video des Netzwerks Gesund ins Leben gibt Informationen rund um den Stillbeginn und zeigt den Breast Crawl – den Urinstinkt des neugeborenen Babys, sich zur Brust der Mutter zu bewegen.

Projekt

Förderung der Gesundheitskompetenz von Schulkindern Stillen – Eating for future

Muttermilch ist die optimale Ernährung für Babys – da ist sich die Wissenschaft einig. Dieses Wissen soll Kindern der Klassen vier bis sechs künftig bereits in der Schule vermittelt werden. Denn der Grundstein für eine gesunde Ernährung und ein gesundheitsförderliches Verhalten wird schon früh im Leben gelegt.

Das Projekt „Stillen – Eating for future“ soll Akzeptanz, Verständnis sowie eine positive Haltung zum Stillen fördern. Mittel- bis langfristig soll die Stillquote erhöht und ein Beitrag zur gesunden Ernährung von Kindern geleistet werden. Insgesamt sind bundesweit rund 2.600 Veranstaltungen in den Klassenstufen vier bis sechs geplant. Bis zu 30.000 Schulkinder werden so erreicht. Lehr- und Fachkräfte werden fortgebildet und erhalten neue Unterrichtsmaterialien.

Durchgeführt wird das Vorhaben von der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e. V. (ÄGGF), die fachliche Begleitung liegt beim Netzwerk Gesund ins Leben. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung bis Mitte 2024 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und leistet einen Beitrag zur Nationalen Strategie zur Stillförderung.

Mehr Informationen

Nationale Stillstrategie

Frau stillt in Zug
stock.adobe.com/Halfpoint

Hintergrund

Zeichen für die Stillförderung Nationale Stillstrategie

Am 7. Juli 2021 hat das Bundeskabinett die Nationale Stillstrategie beschlossen. Diese wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet, um die Stillförderung in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Bestehende bewährte Angebote werden mit neuen Maßnahmen verzahnt und die relevanten Akteur*innen vernetzt. Dabei werden insbesondere auch jene Frauen in den Blick genommen, die bislang seltener oder kürzer stillen.

Nationale Strategie zur Stillförderung (PDF)

Bundeskabinett beschließt Nationale Stillstrategie, BMEL, 7.7.2021

Den Weg zur Nationalen Stillstrategie erläutert der neue Bericht "Nationale Strategie zur Stillförderung – Ergebnisse des partizipativen Prozesses", der hier abgerufen werden kann.

Die Basis: Das Vorhaben Becoming Breastfeeding Friendly

Titelbild Faktenblatt
BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

Faktenblatt

Becoming Breastfeeding Friendly Ergebnisse

Das Faktenblatt fasst Hintergrund, Vorgehen, Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsvorhabens Becoming Breastfeeding Friendly kompakt zusammen.

Faktenblatt (deutsch)

Faktenblatt (englisch)

Titelbild Empfehlungen für ein stillfreundliches Deutschland
BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

Im Detail

Becoming Breastfeeding Friendly Empfehlungen zur Stillförderung in Deutschland

Das Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly hat acht konkrete Empfehlungen entwickelt, um Deutschland auf allen gesellschaftlichen Ebenen stillfreundlicher zu machen.

Die Empfehlungen werden hier ausführlich beschrieben:

Empfehlungen (komplett) (deutsch)

Empfehlungen (komplett) (englisch)

Kurzfassung der einzelnen Empfehlungen:

Rahmenempfehlung A | Nationale Strategie zur Stillförderung

Empfehlung B | Kommunikationsstrategie zur Stillförderung

Empfehlung C | Standards evidenzbasierter Stillförderung und -beratung

Empfehlung D | Stillen in Aus-, Fort- und Weiterbildung

Empfehlung E | Stillförderung vor Ort

Empfehlung F | Stillen und Beruf

Empfehlung G | Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten

Empfehlung H | Systematisches Stillmonitoring

Dr. Stephanie Lücke
BLE

Wissenschaftliche Referentin

Dr. Stephanie Lücke

Telefon 0228 6845 2707