Eine ausgewogene, bedarfsgerechte, pflanzenbetonte Ernährung und reichlich Bewegung gelten im ganzen Leben als Schlüssel zur Vorbeugung von Übergewicht und nicht übertragbaren Krankheiten, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus Typ 2. Entsprechende Verhaltensweisen im frühen Kindesalter zur Gewohnheit zu machen, kann auch das Verhalten im weiteren Leben positiv beeinflussen [51, 119, 185, 186] und sich daher auch langfristig auf die Gesundheit auswirken.
Über die Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern bzw. der ganzen Familie hinaus beeinflusst der Lebensstil auch Umwelt, Klima, Tierwohl und vieles mehr. Eine Veränderung hin zu einer nachhaltigeren, ressourcenschonenderen Ernährung und Landwirtschaft, die Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen schützt, ist dringend notwendig [191, 213, 218] und wird auch politisch unterstützt [39]. Der reichliche Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, deren Produktion deutlich weniger Treibhausgasemissionen als tierische Lebensmittel erzeugt, gilt als wichtiger Pfeiler einer nachhaltigen Ernährung [120, 150, 155]. Obst und Gemüse der Saison verursachen zumeist geringe Treibhausgasemissionen. Mit der Verwendung von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau haben Familien eine weitere Option, die Ernährung nachhaltiger zu gestalten [213].
Die aktualisierten Handlungsempfehlungen zur Ernährung von Kleinkindern haben daher nicht nur nutritive und gesundheitsfördernde Aspekte im Blick, sondern geben auch Hinweise auf eine ressourcenschonende Lebensmittelauswahl. Sie sollen so zu einem bedarfsgerechten, gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährungsverhalten von Anfang an beitragen. Gute Rahmenbedingungen können dies unterstützen. Dazu zählt z. B., dass gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel im Handel zur Verfügung stehen und diese transparent und einfach gekennzeichnet - und damit leicht aus dem Sortiment wählbar sind. Dies ist derzeit nur begrenzt gegeben [191]. In welchem Maße Familien mit ihrem Lebensstil zum Umwelt- und Klimaschutz und zum Tierwohl beitragen wollen und können, ist individuell unterschiedlich. Möglichkeiten zur Veränderung des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten können im Rahmen einer individuellen Beratung gemeinsam mit den Familien erarbeitet werden (siehe Abschnitt Diversitätssensible Beratung).