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Schwangere Frau schaut nachdenklich in Kühlschrank
iStock.com/PeopleImages

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 5.8.2021.

Ausgewogen und abwechslungsreich essen, diese Ernährungsempfehlung kennen viele Schwangere. Auf einige Lebensmittel und Speisen wie rohe tierische Lebensmittel oder rohe Sprossen und Keimlinge sollten sie jedoch verzichten. Hier können manchmal Listerien oder Toxoplasmoseerreger vorkommen, die die gleichnamigen Lebensmittelinfektionen Listeriose oder Toxoplasmose auslösen können. Beide sind selten und für die meisten gesunden Erwachsenen harmlos. Dem ungeborenen Kind können sie aber schaden. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln können Schwangere sich und ihr ungeborenes Kind davor schützen.

Gute Hygiene ist wichtig

Grundsätzlich ist eine gute Hygiene gefragt: Regelmäßig Hände waschen und alles, was bei der Zubereitung mit den Lebensmitteln in Kontakt kommt wie Schneidebretter, Schüsseln oder Messer, gewissenhaft reinigen. Rohe und verarbeitete Lebensmittel sollten getrennt aufbewahrt und rohe und ungewaschene Lebensmittel getrennt von fertigem Essen zubereitet werden.

Verarbeitung überprüfen und tierische Lebensmittel gut durcherhitzen

Rohe tierische Lebensmittel sind für Schwangere generell nicht empfehlenswert. Der Verzehr von rohem Fleisch ist ein möglicher Infektionsweg für Toxoplasmose. Listerien kommen praktisch überall vor. So sind rohes Fleisch wie Carpaccio und Tatar, nicht durchgebratenes Fleisch, Rohwürste, roher Schinken, Sushi, gebeizter oder geräucherter Lachs oder Rohmilchkäse für Schwangere tabu. Auch wenn sie aus erhitzter Milch hergestellt sind, sind Käsesorten mit Blauschimmel und Weichkäsesorten mit klebriger Rinde wie Esrom oder Limburger ebenfalls tabu.

Gut durcherhitzt steht dem Verzehr tierischer Lebensmittel nichts im Wege: Braten, Fischsuppe, Brühwürste oder pasteurisierte Milch können bedenkenlos verzehrt werden. Durch ihre lange Reifezeit gut durchgetrocknete Hartkäsesorten aus Rohmilch wie Parmesan ebenfalls. Lediglich ihre Rinde eignet sich nicht zum Verzehr.

Obst und Gemüse: Frische zählt

Für die Auswahl der täglich empfohlenen drei Portionen Gemüse plus zwei Portionen Obst ist Frischware eine gute Wahl. Gründlich gewaschen und kurz vor dem Verzehr zubereitet ist sie auch für Schwangere bedenkenlos. Ausnahmen sind frische Sprossen und Keimlinge. Sie sollten vor dem Verzehr durcherhitzt werden.

Bei tiefgekühltem Gemüse, Obst und Kräutern gilt: Durcherhitzen, da sowohl Listerien als auch Toxoplasmen die tiefen Temperaturen überleben können.

Vorsicht ist bei küchenfertigen Schnittsalaten, Feinkostsalaten, vorgeschnittenem Obst, fertig belegten Brötchen sowie frisch gepressten Säften aus der Theke geboten. Erreger wie Listerien können sich auch bei Kühlschranktemperaturen, unter Vakuum oder in Verpackungen unter Schutzatmosphäre vermehren.  

Die eigene, frische Zubereitung gibt Schwangeren die gewünschte Sicherheit und trifft den eigenen Geschmack meist am besten.

Zur Vertiefung mit Literatur:

Nachgefragt: Lebensmittelinfektionen in der Schwangerschaft vorbeugen

Weiterführende Informationen:

Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Lebensstil vor und während der Schwangerschaft

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