Folsäure
Eine gute Versorgung mit Folat ist für Schwangere besonders wichtig. Das Vitamin ist vor allem an der Teilung und Neubildung von Zellen beteiligt. Alle werdenden Mütter sollen die ersten 3 Monate der Schwangerschaft Tabletten mit Folsäure einnehmen, zusätzlich zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Die Menge an Folsäure hängt davon ab, wann du mit der Einnahme beginnst:
„Ich habe vor der Schwangerschaft noch keine Folsäure-Tabletten eingenommen.“
- Bis zum Ende der ersten 12 Wochen jeden Tag Tabletten mit 800 Mikrogramm Folsäure nehmen.
„Ich habe vor der Schwangerschaft begonnen, Tabletten mit Folsäure zu nehmen.“
- Wenn du seit mehr als 4 Wochen vor der Empfängnis jeden Tag 400 Mikrogramm Folsäure eingenommen hast, dann nimm über die ersten 12 Wochen der Schwangerschaft die gleiche Menge weiter.
- Wenn du weniger als 4 Wochen vor der Schwangerschaft begonnen hast, Folsäure einzunehmen, dann wähle ein Präparat mit 800 Mikrogramm.
Jod
Jod ist lebenswichtig für den Menschen und wird für die Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Unter anderem ist Jod auch für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung des wachsenden Kindes von Bedeutung. Achte deshalb auch bei Jod auf eine ausreichende Zufuhr:
- Nimm in der Schwangerschaft jeden Tag eine Tablette mit 100 (bis 150) Mikrogramm Jod. Wenn du eine Erkrankung der Schilddrüse hast, sprich mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt über Jod-Tabletten.
- Wähle jodreiche Lebensmittel: Iss täglich Milch, Milchprodukte und wöchentlich Meeresfisch.
- Wenn du salzst, verwende Jodsalz. Aber auch dieses sparsam.
- Greife beim Einkaufen zu Produkten, die mit Jodsalz statt mit nicht-jodiertem Salz hergestellt sind.
Hintergrund: Jodmangel in der Bevölkerung
Jodmangel ist ein aktuelles Problem mit ernst zu nehmenden Folgen für die Gesundheit. Darauf macht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einer Informationsoffensive „Wenn Salz, dann Jodsalz“ aufmerksam.
Hintergrund ist der rückläufige Trend bei der Versorgung der Bevölkerung mit Jod in Deutschland. Die natürlichen Jodgehalte heimischer Lebensmittel reichen nicht aus, um die Bevölkerung in Deutschland ausreichend mit Jod zu versorgen. Grund dafür sind jodarme Böden, die wiederum zu geringen Jodgehalten im darauf angebauten Getreide, Gemüse und Obst führen. Für eine ausreichende Jodversorgung sollte zusätzlich zum Verzehr jodhaltiger Lebensmittel darauf geachtet werden, dass jodiertes Speisesalz in der Küche, bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Wurstwaren oder Käse und in der Gastronomie verwendet wird. Dabei sollte die Salzzufuhr insgesamt entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) eine tägliche Menge von 6 Gramm nicht überschreiten.
Die Informationsoffensive findet in Zusammenarbeit mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) statt und wird unter anderem vom wissenschaftlichen Beirat des Arbeitskreises Jodmangel e. V. unterstützt.